Sitzung der Gemeindevertretung am 12.06.2014: Michael Schenk und
Jürgen Fischer als neue Fraktionsmitglieder begrüßt
Zu Beginn wurden
Michael Schenk und Jürgen Fischer als Nachrücker für Claudia Rixecker und
Holger Markmann in die Gemeindevertretung eingeführt. Wir freuen uns, dass unsere Fraktion
wieder komplett ist und durch so engagierte Bürger verstärkt wird. Jürgen Fischer hatte sich
beispielsweise stark im Arbeitskreis Verkehrskonzept Kilianstädten eingebracht, Michael Schenk
ist bei der Betreuung von Asylbewerbern in Schöneck sehr engagiert. Herzlich Willkommen!
Innenentwicklung in Eigenregie
Einstimmig angenommen wurde unter TOP1 der geänderte Beschlussvorschlag zum Thema
Innenentwicklung: "Die Gemeinde Schöneck holt für die drei Ortsteile Daten ein, die für
Innenentwicklung hilfreich sein können. Der Gemeindevorstand wird beauftragt, diese Daten der
Gemeindevertretung in aufbereiteter Form, ggf. mit Handlungsvorschlägen, vorzulegen." Der
Gemeindevorstand hatte hierzu in Zusammenarbeit mit dem Regionalverband FrankfurtRheinMain
bereits einige Vorarbeiten erbracht und im Ausschuss für Bauen, Umwelt, Verkehr, Energie und
Klimaschutz präsentiert. Im ursprünglich von der SPD eingebrachten Antrag war die Beauftragung
eines externen Büros zur Erstellung eines Konzeptes vorgesehen. Im Laufe der Diskussion und
nach Sichtung von solchen Konzepten anderer Gemeinden hatte sich aber die Meinung verfestigt,
dass solche Konzepte zwar gute Momentaufnahmen lieferten, aber schwerlich nachhaltig wirkten.
Weiterhin verstärkt sich aus den verschiedenen Diskussionen im Ausschuss und in der
Gemeindevertretung erfreulicherweis die Erkenntnis, dass der Ausweis von weiteren
Neubaugebieten am Ortsrand der Innenentwicklung zuwider läuft.
Flächennutzungsplan: Weitere Windkraftanlage(n) möglich
Erfreulich war auch, dass die Gemeindevertretung den im Teilplan Erneuerbare Energien des
Regionalplanes Südhessen für Schöneck ausgewiesenen Vorrangflächen für Windenergie
zustimmte. Demnach könnten ein bis zwei weitere Anlagen errichtet werden. In den Beratungen
des Ausschusses für Bauen, Umwelt, Verkehr, Energie und Klimaschutz hatte zuvor auch unser
Vorschlag eine Mehrheit gefunden, sämtliche Bestandsanlagen in die Vorrangfläche aufzunehmen.
Einige waren im ursprünglichen Entwurf, der den Vorgaben des Landesentwicklungsplans
bezüglich Mindestwindgeschwindigkeit und Abstandsregelung folgte, nicht mehr enthalten.
Bestandsschutz hätten diese aber trotzdem. Dies zeigt aber, dass diese Vorgaben zu restriktiv
waren und auch unterhalb der festgesetzten Grenzen in Schöneck ein wirtschaftlicher und von den
Bürgern akzeptierter Betrieb der Windkraftanlagen möglich ist. Und wenn der Beschluss der
Gemeindevertretung von den übergeordneten Behörden akzeptiert wird, sichert das den
Anlagestandorten nicht nur den aktuellen Bestand, sondern in 15 bis 20 Jahren auch die
Möglichkeit des "Repowering", das heißt die Ausstattung durch die dann verfügbare, vermutlich
leistungsfähigere Technik. Dies wäre nicht gegeben, wenn sie nicht in die Vorrangflächen
aufgenommen würden.
Wieviel Weitsicht darf's denn heute noch sein?
Weniger erfreulich - und ziemlich verwunderlich - war der Beschluss zur "möglichen Veräußerung
gemeindeeigener Vermögensgegenstände". Unstrittig waren dabei das "Alte Schloss" in
Büdesheim sowie der Spielplatz an der Dietrich-Bonhoeffer-Straße, die nach einstimmigem Votum
für eine Veräußerung in Betracht kommen - letzterer bei Schaffung einer Alternative beim Bolzplatz
an der Schule. Die 4.000 Quadratmeter-Fläche in der Dresdener Straße hinter dem Feuerwehrhaus
Kilianstädten wollen wir Grüne dagegen nicht komplett veräußern und bebauen. Wir stellten den
Antrag, einen Streifen für eine rückwärtige Zufahrt zum Feuerwehrgerätehaus frei zu halten, um
zumindest noch die Option auf eine spätere Zentralisierung der Feuerwehren offen zu halten, falls
der demographische Wandel oder die Finanzsituation uns dazu zwingen. Die Zufahrt würde
benötigt, um das - dann aufzustockende - Feuerwehrgerätehaus zu erreichen. Unsere Vorgänger in
der Gemeindevertretung waren vor vielen Jahren schon so weitsichtig, das Dach des Gerätehauses
im Sinne einer späteren Erweiterung befahrbar zu gestalten. So weitsichtig sollten wir auch sein!
Unserer Argumentation folgten aber leider lediglich die FDP und FWG. Bei CDU, SPD und
Bürgermeisterin war man der Meinung, das nicht jetzt schon entscheiden zu müssen und lehnten
unseren Vorschlag ab. Es bleibt zu hoffen, dass die beiden Volksparteien bis zum endgültigen
Verkaufsbeschluss ihre Position überdenken und den Streifen vom Verkauf ausnehmen. Dann
wurden Verwaltung und mögliche Investoren halt erstmal mit ihren Planungen in die Irre geschickt.
Was uns bei den Investoren ja noch egal sein könnte (ist es nicht!), beim Verwaltungsaufwand
sollte es uns Kommunalpolitikern allerdings definitiv nicht egal sein.
Niemand hat die Absicht, hier einen Steg zu errichten
Dass der Aufwand der Verwaltung bei kommunalpolitischen "Lieblingsprojekten" aber manchen
manchmal ziemlich egal ist, zeigte sich bei der Vorlage zum Bau eines Stegs über die Nidder
zwischen Oberdorfelden und Kilianstädten. Dass das Vorhaben aus Finanz- und
Naturschutzgründen nicht umsetzbar sein würde, war jedem der Beteiligten auch vorher klar, da es
schon diverse erfolglose Anläufe für diesen Steg gab. Dies hinderte einen Großteil der
Gemeindevertretung im Juni 2013 (wir erinnern uns: im September 2013 standen Wahlen an) aber
nicht daran, einem Antrag der CDU zuzustimmen, einen möglichen Standort, die
Genehmigungsfähigkeit und die Kosten für einen solchen Steg zu ermitteln. Jetzt wurde das
erwartbare Ergebnis der Prüfung vorgelegt, und die CDU beklagte, sie hätte das ja eigentlich nur
mal geprüft haben wollen, aber nicht den Bau beantragt, wie es nun in der Vorlage stand, so dass
es nun so aussehen würde, als müsste sie gegen den eigenen Antrag stimmen, wie es dann auch
einstimmig geschah. Mal schauen, wer als nächstes den Anschein erwecken möchte, einen Steg
errichten zu wollen. Und wann. Vielleicht zur Kommunalwahl 2016?