Gegen den Trend konnten durchschnittlich 10,5 Prozent eingespart werden.
Stromsparwettbewerb 2006 der Schönecker Grünen beendet
15 Teilnehmer hatten sich der Herausforderung Stromsparen gestellt und sich für den Wettbewerb angemeldet. Die 10 Teilnehmer, die bis zum Schluss durchhielten, konnten beachtliche Einsparerfolge erzielen. Den ersten Preis in Höhe von 100 Euro gewann Familie Schnapperelle aus Oberdorfelden, die ihren Stromverbrauch um beachtliche 28,6 Prozent reduzieren konnte. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Familien Seifried (Büdesheim) und Zittier (Kilianstädten), die sich als Mitglieder von Bündnis 90 / Die Grünen selbst ebenfalls dem Experiment stellten. Als Mitveranstalter stellten sie ihre Preisgelder in Höhe von 75 bzw. 50 Euro dem Kilianstädter Vogelschutzverein bzw. dem Eltern-Kind-Verein Struwwelpeter zur Verfügung. Den von AS- Getränkeservice ausgelobten Sonderpreis von 12 Monatslieferungen Mineralwasser gewann die Kilianstädter Ortsvorsteherin Marina Stenzel und stiftete diesen dem Waldorfkindergarten Kilianstädten.
Im Schnitt erzielten die Teilnehmer Einsparungen in Höhe von 10,5 Prozent. Hochgerechnet auf ganz Schöneck ergäbe sich bei einem Gesamtverbrauch von knapp 23 Mio kWh im Jahr 2005 eine jährliche Gesamteinsparung von ca. 2,4 Mio kWh oder 410 Tausend Euro bei 17 Ct pro kWh. Diese beträchtliche Einsparung würde zudem einen negativen Trend brechen: gegenüber 2004 stieg im Jahr 2005 der Pro-  Kopf-Verbrauch der privaten Haushalte in Schöneck um 6,5 Prozent.
Hochgerechnet auf Deutschland mit ca. 40 Millionen Haushalten ergäbe sich eine jährliche Einsparung von ca. 17 Gigawattstunden oder 2,9 Mrd. Euro. Das entspräche ungefähr der Jahresproduktion der beiden Bibliser Kernkraftwerke. Strom sparen kann also einen wesentlichen Beitrag zur Kompensation des Atom- Ausstiegs leisten.
Die Teilnehmer berichteten von einfachen Maßnahmen, die zur Verbrauchsreduktion vorgenommen wurden und den Komfort nicht oder nur unwesentlich einschränkten. Einige Teilnehmer begannen damit, mit einem Strommessgerät, wie es auch bei der Gemeinde Schöneck ausgeliehen werden kann, ihre Stromfresser zu identifizieren. Dann wurde ein alter, nicht mehr genutzter Party-Kühlschrank im Keller ausgeschaltet und Geräte mit hohem Standby-Verbrauch wie Fernseher oder PCs wurden mit Hilfe von schaltbaren Steckdosenleisten ganz ausgeschaltet. Glühlampen wurden gegen Energiesparlampen ausgetauscht, Waschmaschinen und Spülmaschinen wurden an Warmwasserleitungen angeschlossen und statt des Wäschetrockners wurde die Wäscheleine benutzt. Um die Motivation dauerhaft aufrecht zu erhalten, hat ein Teilnehmer für seine Kinder ein „Energiesparkonto“ eingerichtet: hier zahlt er die jährlich eingesparten Stromkosten ein.
Die Grünen haben die Erfahrungen des selbstveranstalteten Pilotversuchs genutzt, um den Wettbewerb konzeptionell zu einem Team-Wettbewerb weiterzuentwickeln. Mit solch einem Wettbewerb können nach Meinung der Grünen Klimaschutz und Vereinsförderung optimal miteinander verknüpft werden. Wie wichtig Maßnahmen zum Klimaschutz sind, hat jüngst die alarmierende Veröffentlichung der führenden Klima-Wissenschaftler unter dem Dach der IPCC (International Panel on Climate Change), einer Organisation der UNO, in Erinnerung gerufen. SPD und Grüne haben in Schöneck die Durchführung eines Energiesparwettbewerbs in ihre Koalitionsvereinbarung aufgenommen. Die Umsetzung soll nach dem Willen der Grünen nun im Haushalt 2007 eingeplant werden. Möglicherweise kann die Umsetzung auch im Rahmen des kommunalen Energieforums, das mit dem Stromnetzbetreiber eon Mitte derzeit in Verhandlung ist, erfolgen.
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Grafik: Pro Kopf Stromverbrauchsentwicklung Schöneck. Quellen: Angaben des Gemeindevorstands Schöneck über die Konzessionsabrechnungen 2004 und 2005. Auswertung des Grünen Stromsparwettbewerbs.