Grüne kritisieren verbaute Optionen in Schöneck
„Wir werden unser Votum für den Haushalt davon abhängig machen, wie die Abstimmung über unsere Anträge zum Teilverzicht beim Verkauf Dresdener Straße und zur integrierten Planung bei Kinderbetreuungseinrichtungen ausgehen wird.“ So hatte es Peter Zittier, Fraktionsvorsitzender der Schönecker Grünen, zu Beginn der Gemeindevertretersitzung angekündigt. Da beide Anträge abgelehnt wurden, lehnten die Grünen den Haushalt ab.
Beim Baugebiet Dresdener Straße in Kilianstädten ging es den Grünen darum, einen Streifen für eine rückwärtige Zufahrt zur Feuerwehr freizuhalten. Dies wäre notwendig, um gegebenenfalls eines Tages den Feuerwehrstandort als Basis für eine Zentralisierung der Ortsteilfeuerwehren zu erweitern. Zwar stünde dies aktuell nicht zur Debatte, könnte aber eines Tages aufgrund des demografischen Wandels oder aus finanziellen Gründen notwendig werden. Bislang sprächen sachlich vor allem auch die zwischen den Ortsteilen verlaufenden Bahngleise gegen eine Zentralisierung. Doch auch dafür könnte es zukünftig bessere technische Lösungen geben. „Mit dem heutigen Beschluss haben die Mehrheitsfraktionen jedoch im wahrsten Sinne des Wortes eine Option verbaut, die ihre Vorgänger vor einigen Jahren offengehalten hatten. Diese hatten beim Bau des Gerätehauses dessen künftige Aufstockbarkeit vorgesehen. Wenn jedoch keine rückwärtige Zufahrt mehr geschaffen werden kann, ist diese Erweiterung ein für alle Mal obsolet“, kritisiert Wolfgang Seifried, der den Antrag in die Gemeindevertretung eingebracht hatte.
Ähnlich verhalte es sich bei den Neubauplanungen für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren, für die im nun verabschiedeten Haushalt 1,65 Millionen Euro eingeplant sind. Die  Grünen hatten dazu erfolglos vorgeschlagen, gemeinsam mit dem Main-Kinzig-Kreis eine integrierte Planung anzugehen. Die Alternative lautete so: Die 50 Hort-Plätze in der Büdesheimer Kindertagesstätte Kirchgasse würden umgewandelt in U3-Plätze. Dazu müssten die Hort-Kinder zur Betreuung an die Schule umziehen und die Sterntalerschule sich im Rahmen des Pakts für den Nachmittag auf den Weg zur Schule mit Ganztagsangebot machen. Dies hatte die Schule bislang mit Verweis auf die mangelhafte Raumsituation abgelehnt. Genau hierfür aber könnte die Gemeinde mit einem Teil der 1,65 U3-Millionen, co-finanziert vom Main-Kinzig-Kreis als Schulträger, Abhilfe schaffen. Wenn dann im Zuge eines Schloss- Verkaufs auch noch die Bücherei in die Überlegungen mit einbezogen würde, dann ergäben sich ungeahnte weitere Möglichkeiten, auch für einen alternativen Standort des Jugendclubs. Gewinnen würden in dem Fall alle: Die Kinder im U3- und im Grundschulalter und deren Eltern, die Jugendlichen, die Gemeinde Schöneck sowie der Main-Kinzig-Kreis, weil diese für wahrscheinlich weniger Geld mehr Leistung für ihre Bürger erbringen könnten.
Seifried bemängelt die fehlende Bereitschaft, mit dem Kreis zu kooperieren: „2009 hatten sich Kreis und Gemeinde beim Bau der Erich-Simdorn-Halle in Kilianstädten die Baukosten pragmatisch 50:50 geteilt. Es wäre nun an der Gemeinde, den ersten Schritt zu tun, da in Schöneck Änderungen anstehen, für die durch eine integrierte Planung ähnlich gute Lösungen erzielt werden könnten wie seinerzeit bei der Sporthalle.“