Zukunftswerkstatt der Schönecker Grünen am 17.08.2008
Schöneck. Ca. 20 Interessierte folgten am 17.08.2008 der Einladung der Schönecker Grünen ins Dorfgemeinschaftshaus Oberdorfelden zu ihrer ersten Zukunftswerkstatt. Mit Musik von Ingrid Härtel und Heinz Deusing an Klavier und Saxophon wurden die Teilnehmer zu Beginn in eine kreative Stimmung versetzt, um Ideen für die Gestaltung der Schönecker Zukunft zu entwickeln.
Dr. Gerd Döben-Henisch, Professor an der FH Frankfurt für den Bereich Intelligente Systeme und Mitglied des Forschungszentrums Demographischer Wandel, spann in seinem einführenden Vortrag einen weiten Bogen über die Evolution der Erde bis zum heutigen Tag. Er zeigte dabei auf, in welch atemberaubender Geschwindigkeit sich die Welt verändert habe und weiter verändere. Thematisiert wurden die exponentiell wachsende Weltbevölkerung und die damit einhergehenden Herausforderungen für die Menschheit: Nahrungsversorgung, Süßwasserknappheit, Rohstoffknappheit, Globalisierung, Sicherheit der Energieversorgung oder Klimawandel. Döben-Henisch regt an, das Wissen und die Kapazitäten der umliegenden Hochschulen für die zukunftsorientierte Entwicklung der Gemeinden zu nutzen.
Der Fraktionsvorsitzende der Schönecker Grünen, Wolfgang Seifried, stellte am Beispiel des Klimawandels Wechselwirkungen Schönecks mit den globalen Phänomenen heraus. So sei Schöneck einerseits bereits unmittelbar betroffen von den Auswirkungen des Klimawandels. Die vermehrten Starkregenereignisse hätten bereits zu vollgelaufenen Kellern, zu Erdrutschen, zu vermehrten Einsätzen der Feuerwehren oder zu Schäden bei der Kläranlage geführt. Andererseits nähmen auch Schöneck und seine Bürger - gewollt oder ungewollt - Einfluss auf den Klimawandel. So sei der Pro-Kopf- Stromverbrauch Schönecker Bürger in den vergangenen drei Jahren um ca. 15 Prozent gestiegen. Als Gegenmaßnahme gegen diesen Trend sei das "kommunale Energieforum" ins Leben gerufen worden, bei dem - finanziert vom örtlichen Stromversorger - jährlich 10.000 Euro zur Förderung von Energieeffizienzmaßnahmen Schönecker Bürger bereitgestellt werden. Weiter seien auf gemeindeeigenen Dachflächen Photovoltaik-Anlagen installiert worden, die dazu beigetragen hätten, dass Schöneck den Titel eines "Solar-Kreismeisters" errungen hätte - allerdings auf niedrigem Niveau.
Aufgabe für die anschließenden Arbeitsgruppen war, zukunftsorientierte Ideen zu entwickeln, die mit einem angenommenen Mehr-Budget von 1 Mio Euro pro Jahr umgesetzt werden könnten. Erstaunliches Ergebnis war, dass von dem virtuellen Budget noch viel Geld übrig war und dennoch zahlreiche gute Ideen präsentiert wurden. Sie reichten von einem noch attraktiveren öffentlichen Nahverkehrsangebot über eine Stärkung des lokalen Arbeitens und Lebens, über Energieautarkie bis hin zur Entwicklung eines langfristigen Leitbilds, das aus demographischen Szenarien abgeleitet werden sollte.
Döben-Henisch schloss die Zukunftswerkstatt mit der Ankündigung, dass weitere ähnliche Veranstaltungen durchgeführt würden. Dabei sollten dann aus dem breiten Spektrum der Auftaktwerkstatt einzelne Themen fokussiert werden.
Bilder von der Veranstaltung hier ...