Wahlplakate kreativ
Wahlplakate der etwas anderen Art gestalten derzeit Schönecks Ortsbild. In der Frankfurter Straße startet eine Rakete ins All, im Bauch Atommüllfässer. Ein Kind drückt darin seine Sorge im Umgang mit dem strahlenden Müll aus.
graphic
Atommüllrakete in der Pfarrgasse
In unserem Workshop „Wahlplakate selbst gestalten“ hatten Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, auf ihre Art Erwartungen an die Zukunft darzustellen. Unter fachkundiger Anleitung der Kunsttherapeutin Sabine Christof entstanden Kunstwerke, die sowohl Sorgen als auch Hoffnung ausdrückten. Aus abgeholzten Urwäldern flüchten Tiere und suchen neuen Lebensraum in intakten Urwaldbereichen. In einem Wohlfühl-Hühnerstall können Hühner mit Kopfkissen und Bettdecken schlafen und jederzeit nach draußen. Natürlich sind auch Windräder dabei. Nachdenklich fragt eine Jugendliche auf ihrem Plakat, ob es schon fünf vor zwölf sei.

graphic
Kinder und Jugendliche machen sich ans Werk
Auch den 75-jährigen Büdesheimer Bildermacher Jürgen Winter hielt es bei so viel Engagement nicht zu Hause. Gerne ließ er sich  von den Grünen für einige künstlerische Impressionen  gewinnen. In einem Plakat greift er den Abhörskandal um die NSA auf, in einem anderen fordert er einfach nur „Pro Natur“.

graphic
Jürgen Winters Pro Natur
Sein Plakat „Verantwortung für Atommüll“ übergab Winter an den grünen Landtagskandidaten Wolfgang Seifried und spielte damit auf die hessische Landesregierung an, die sich weigert, Castorbehälter mit Atommüll in Hessen zwischenzulagern. Seifried bringt das auf die Palme: „Der Atomausstieg ist beschlossen, die Endlagersuche wird endlich ergebnisoffen neu gestartet, aber CDU und FDP in Hessen wollen mit dem Atommüll, der fast 40 Jahre lang in Biblis produziert wurde, nichts mehr zu tun haben. Das Ansinnen von CDU/FDP, die hessischen Bürger vor der Landtagswahl nicht mit den Hinterlassenschaften des Atomzeitalters konfrontieren zu wollen, ist leicht zu durchschauen. Mein Verständnis von bürgerlicher Tugend ist ein anderes! Wir Grüne wollten die Atomkraft nie, wollen aber Verantwortung für den Müll übernehmen.“
Tradition haben schon die künstlerisch gestalteten Großflächenplakate. Diesmal gab der Graffiti- Künstler Max Geisler aus Büdesheim auf  dem Plakat an der Uferstraße zentralen Grünen Forderungen Raum. Die Energiewende sowie die Reduzierung des Fluglärms leuchten den Bürgern entgegen und setzen auch ein Signal für eine weitere Forderung der Grünen vor Ort: Freiflächen in der Gemeinde freigeben zur freien Gestaltung für unsere Jugend.
graphic
Max Geislers Wechsel-Plakat in der Uferstraße
Es ist schade, dass wir nach dem 22. September alle Plakate wieder abbauen müssen.