Bündnis 90 / Die Grünen diskutierten den Klimawandel als "Eine unbequeme Wahrheit"
Ca. 40 Besucher folgten der Einladung der Schönecker Grünen und ihrer Landtagskandidatin, Dr. Bärbel Neuer-Markmann, zur Information und Diskussion des Themas Klimawandel.
Aufmerksam verfolgte das Publikum den Film des Friedensnobelpreisträgers Al Gore im Dorfgemeinschaftshaus Oberdorfelden. In die betroffene Stille hinein bot Wolfgang Seifried, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, in Form dreier Koffer "Erste Hilfe " gegen den Klimawandel an. Schnell fanden sich aus jedem der drei Schönecker Ortsteile Interessierte, denn  neben vielen nützlichen, leicht umzusetzenden Tipps - von Vertragsformularen  der deutschen Ökostromanbieter bis hin zur aktuellen Auto-Umweltliste des Verkehrsclub Deutschland (VCD) - waren im Koffer auch Strommessgeräte enthalten. Mit ihnen können im Haushalt leicht Stromfresser identifiziert und eliminiert werden. So gelang es z.B. den Teilnehmern eines Stromsparwettbewerbs der Schönecker Grünen im Jahr 2006 ihren Stromverbrauch bis zum Spitzenwert von 28 Prozent zu senken. "Zwar gibt es die Messgeräte auch im Handel günstig zu kaufen oder bei der Gemeinde zu entleihen, auch die Tipps sind öffentlich verfügbar. Mit dem Köfferchen wird es aber besonders einfach: alles Notwendige kommt nachhause, es muss nichts mühsam zusammen gesucht werden", so der grüne Stromsparspezialist. " Die drei Koffer werden jetzt in Kilianstädten, Büdesheim und Oberdorfelden auf die Reise gehen und hoffentlich in  vielen Häusern herumkommen".
Den Bogen zum Dreck vor der Haustür spann anschließend Rolf Wich aus Hainburg als Vertreter der Bürgerinitiative "Stopp Staudinger". eon plant das Kohlekraftwerk Staudinger in Großkrotzenburg um den weltgrößten Kohle-Kraftwerksblock zu erweitern. Die Bürger werden damit beruhigt, dass der neue Block um 20 Prozent effizienter arbeiten soll, d.h. aus der eingesetzten Kohle werden mehr Kilowattstunden Strom erzeugt. Da sich jedoch die Kraftwerkskapazität ungefähr verdoppelt,  würde der Ausstoß des Treibhausgases CO2 sowie anderer Gase und Schadstoffe immens ansteigen. Gegen das von der hessischen Landesregierung unterstützte Erweiterungsprojekt  haben sich besorgte Klima- und Umweltschützer in der Bürgerinitiative zusammengeschlossen. Eindrucksvolle Bilder und Berechnungen ließen keinen der Anwesenden kalt. Die "Unbequeme Wahrheit"  liegt direkt vor der Tür. Alternative Lösungen sind gefragt. 
Die nachhaltige Alternative zu den klimaschädlichen Großprojekten sehen die Grünen, so Neuer- Markmann, in einer Dezentralisierung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Die hessischen Grünen haben dazu in ihrem Konzept "Zukunftsenergie" einen Plan entworfen, wie die hessische Stromversorgung bis 2028 durch Energieeinsparung und regenerative Stromerzeugung ohne Atomkraftwerke auskomme und Kohle- und Gaskraftwerke dann nur noch als Reserve benötigt werden.
In Schöneck, erläuterte Seifried, versuche derzeit eine Initiative von CDU und FDP Windkraftanlagen an der Hohen Straße zu verhindern, obwohl die windgängigen Standorte Galgenberg und Gelber Berg die gesetzlichen Auflagen gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz mehr als erfüllen: insbesondere sei der Standort, statt der in der Regel ausreichenden 500 Meter über 1000 Meter von der Wohnbebauung entfernt. Alle Argumente der Gegner fokussieren sich dann letztendlich wieder in der Ästhetik, wie z.B. die Beeinträchtigung "besonders schutzwürdiger Sichtbeziehungen".
Solche Widerstände seien es, aufgrund derer der Boom der regenerativen Stromerzeugung, die bundesweit bereits einen Anteil von über 12 Prozent erreiche, bislang an Hessen vorbei gehe. Hier liege der Anteil weitgehend konstant bei nur 3,6 Prozent.
"Die Grünen verschließen vor unbequemen Wahrheiten nicht die Augen. Wir setzen uns für dezentrale saubere Energie ein, für Windkraftanlagen, Photovoltaik und Solarthermie vor Ort. Die Schönecker Bürger/innen haben es  am 27. Januar 2008 in der Hand: Wer nicht will, dass der Klimawandel so weitergeht der muss den politischen Wandel wollen. Jede Stimme für die Grünen bei der Landtagswahl am 27. Januar 2008 ist eine Stimme für den Klimaschutz! Angesichts der fundamentalen Unterschiede im Handeln der politischen Parteien, ist dies wahrlich eine Richtungswahl ", so Neuer-Markmann abschließend.