Sommerloch 2010: "Die 10 häufigsten Missverständnisse zum Thema
Windkraft in Schöneck" - die Auseinandersetzung mit einem Flyer der CDU
Unter diesem Titel hatte vor den Sommerferien die CDU in einem umfangreichen Flyer nochmals
ihre Standpunkte zur Windkraft veröffentlicht.
Verteilt wurde eine Mischung aus Breitseiten gegen regenerative Energien allgemein,
widersprüchlich zusammenkopierten Internet-Fundstellen und falsch dargestellten Tatsachen. Oder
richtigen Tatsachen mit falschen Schlussfolgerungen.
So wird über das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) behauptet, durch diese „sozialistische
Geldumverteilung“ werde jedem Bürger „260 Euro über die Stromrechnung an Kaufkraft entzogen“.
Wir rechnen nach …
Verbraucher-Typ1
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Verbrauch
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EEG-
Umlage
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Gesamt-
Rechng.
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kWh
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Euro2
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Euro3
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"Typ CDU??"
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10.674
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260
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2.399
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Zum Vergleich: Durchschnittsverbraucher
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… im 1-Personen-
Haushalt
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1.700
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41
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382
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… im 4-Personen-
Haushalt
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1.125
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27
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253
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Berechnungsbasis: 1 Angaben pro Kopf und Jahr, 2 EEG-Umlage für das Jahr 2010: 2,047 ct/kWh + MWSt. (Quelle:
Informationsplattform der deutschen Übertragungsnetzbetreiber), 3 Aktueller Preis der eon-Mitte: 22,48 ct/kWh
Ergebnis: Das EEG kostet den Verbraucher nur einen Bruchteil der angeblich 260 Euro pro Jahr.
Dies entlarvt die Argumentation der CDU als reine Stimmungsmache gegen regenerative
Energien, da wir davon ausgehen können, dass auch Christdemokraten a) rechnen können und b)
nicht 2.400 € pro Person für Strom ausgeben.
Dass Betreiber von Pumpspeicherkraftwerken zu Schwachlastzeiten Wasser in ihre Staubecken
pumpen ist schon immer so, ob mit nicht regelbarem Kohle-, Atom- oder Windstrom. Je nach
Nachfragesituation an der Börse kann es sein, dass sie für die Abnahme von Windstrom dafür
sogar Geld erhalten. Zur Spitzenlastzeit wird das Wasser abgelassen, der erzeugte Strom wird
wieder verkauft. Schönecks CDU bezeichnet dieses Konzept als „völlig absurd“. Für Kenner sind
das Anreize, die der Markt setzt, um in dringend benötigte Speichertechnologien zu investieren.
Recht hat die CDU dagegen damit, dass die Gemeinde finanziell nicht an den Windkraftanlagen
beteiligt ist. Das hat aber auch nie jemand behauptet.
Recht hat die Union auch damit, dass die Windkraftanlagen nicht den Stromverbrauch Schönecks
decken. Aber auch das hat nie jemand behauptet. Vielmehr produzieren die Anlagen ungefähr die
selbe Menge Strom, die alle Schönecker Bürger und Gewerbetreibenden verbrauchen.
Ach ja, sollen wir wirklich glauben, dass die CDU nicht weiß, dass es in der Klimadiskussion seit
Jahrzehnten um den CO2-Ausstoß aus fossilen Brennstoffen geht? Jedenfalls macht sie sich
ausführlich über das erklärte Ziel einer CO2-freien Gemeinde lustig. Müsste sie sich doch dafür
„zunächst von seinen Einwohnern, den Tieren und Pflanzen trennen“.
Bundesweit setzen sich Vertreter der CDU dagegen für eine Verlängerung der Laufzeiten von
Kernkraftwerken ein.
Zur Chronologie der Windkraftentwicklung in Schöneck
hier ...